Preisverleihung

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Goldenes Zystoskop: "Oscar" der Urologie geht nach Wien

Goldenes Zystoskop Preisverleihung an Dr. Shahrokh Shariat

Die amerikanische urologische Gesellschaft hat Shahrokh Shariat, Leiter der Universitätsklinik für Urologie an der Med-Uni Wien, die höchste Auszeichnung verliehen

Jedem Berufsstand sein Werkzeug. In der Urologie hat das Zystoskop eine Sonderstellung. Mit diesem Gerät gelang es Ärzten im 19. Jahrhundert, das erste Mal das Innere der Harnröhre und Blase sichtbar zu machen. Die besondere Herausforderung war die Frage, wie man Licht ins Innere des Körpers bringt.

All diese Hürden sind längst genommen. Mittlerweile werden mit Hightech-Instrumenten Videos aus dem Inneren des Körpers auf Bildschirme übertragen, was sowohl für die Diagnostik als auch für die damit verbundene sofortige Behandlung große Fortschritte in der Urologie gebracht hat.

Insofern ist das Zystoskop ein Symbol für Innovation und für die amerikanische Gesellschaft für Urologie in Form des Golden Cystoscope Award als eine hohe Auszeichnung zu verstehen. Der Preis wird seit 1977 verliehen. Dieses Jahr hat ihn Shahrokh Shariat, Leiter der Universitätsklinik für Urologie der Medizinischen Universität am Wiener AKH, bekommen. Er ist der erste Nichtamerikaner, dem diese Anerkennung zuteilwird. "Es ist eine hohe Ehre, aber auch ein Zeichen dafür, dass wir an der Med-Uni Wien sehr gute Arbeit leisten", so Shariat, vormaliger Blogger auf derStandard.at, in einer ersten Reaktion. Er sieht es auch als eine Bestätigung und Stärkung des Forschungsstandortes Wien.

Mit dem Zystoskop von einst hat dieser Award nichts mehr zu tun. Die amerikanische urologische Gesellschaft zeichnet Shariat für seine Arbeit in den Bereichen Prostata- und Blasenkarzinome aus, konkret Arbeiten zu Epigenomik, onkologischen Biomarkern und prädiktiven Nomogrammen.

Ein Nomogramm ist eine mathematische Methode, die die Zusammenschau verschiedener Parameter erlaubt, die in der Uro-Onkologie etwa die Vorhersage des Krankheitsverlaufes bei Prostatakrebs ermöglicht. Die Arbeiten von Shariat und seinem Team leisten einen wichtigen Beitrag zum Verständnis der Krankheitsentstehung beziehungsweise zur Verbesserung der Therapie und zur Lebensqualität von Patienten.

Quelle: Der Standard

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